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Vicente Valero
Autor

Vicente Valero, geboren 1963 auf Ibiza, wo er auch heute lebt. Er hat zahlreiche Gedichtbände veröffentlicht, dazu Essays und erzählende Prosa. Bei Berenberg erschienen, jeweils übersetzt von Peter Kultzen, »Die Fremden« (2017), »Übergänge« (2019), »Schachnovellen« (2021) und zuletzt »Krankenbesuche« (2022).

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Veröffentlichungen

Vicente Valero
Krankenbesuche

Wer war das wohl, da, im Sessel oder im Bett eingesunken, alt oder auch nicht, jedenfalls bestimmt nicht ganz gesund und deshalb anders? Und drum-herum, die halbe Stadt, meistens Frauen, ein paar Männer und vielleicht der Doktor oder sein mit ihm verfeindeter Kollege, der alles anders macht. Oder der neue Lehrer vom Festland, der spinnt und lange Haare hat und Sterbenskranke so interessant findet, dass er ganze Schulklassen mitnimmt, wenn er sie besucht. Vicente Valero erzählt ein seltsames Kapitel aus Ibiza – zur Zeit seiner Kindheit noch ein abgelegenes Stück Land im Meer, wohin erst Künstler kommen, Ausländer, und auch die Deutschen und sich alles verändert. Nur die Kranken bleiben, wie sie sind, ob sterbenskrank oder erkältet. Abwesend, aber nicht einsam. Denn auch wo gehustet oder gestorben wird, auch da vergeht die Zeit, und eine neue kommt.

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Vicente Valero
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Vicente Valero
Schachnovellen

Auf Reisen führt manchmal der Zufall Regie. Viermal bricht Vicente Valero auf, nach ­Italien und Dänemark, nach Zürich und Augsburg. Stets im Gepäck: das von einem Onkel geerbte Reiseschach. Was unbeschwert beginnt, mit Schachpartien und Begegnungen mit offenem Ausgang, wird zu einer detektivischen Suche nach Orten und Plätzen, wo sich die Lebens­linien von fünf europäischen Geistern ­kreuzen: Brecht und Benjamin in Svendborg 1934; Nietzsche, kurz vor seinem geistigen Zusammenbruch in Turin; Kafka bei der berühmten Lesung in München 1916; Rilke schließlich, der 1921 in Berg am Irschel versucht, sein Hauptwerk endlich zu vollenden.

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Vicente Valero
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Vicente Valero
Übergänge

Welch schöne Rahmenerzählungen doch Begräbnisse bieten! Vor allem, wenn es sich um Schulfreunde aus der verblichenen Kindheit handelt, mit denen man später nicht mehr viel zu tun haben mochte. So trinkt man schnell noch bei Mama eine mutmachende Flasche Wein, ehe sich in der Kirche, bei Gebeten und dem heimlichen Blick auf einst heiß begehrte Frauen, der Faden in die Vergangenheit abspult. In jene Zeit, als Franco starb und das Land sich auf einen Schlag veränderte, Lehrer und andere Autoritäten in der Versenkung verschwanden und endlich alle mitverdienen konnten an Spaniens Aufstieg zur einträglichen Touristenhölle. Wie Übergänge, die großen und die kleinen, das Leben und die Zeit verändern, das kann Vicente Valero wunderbar erzählen.

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Übergänge
Roman
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Vicente Valero
Die Fremden

In jeder Familie gibt es sie: Verwandte, die früh abhandenkamen, Fremde blieben, kaum etwas hinterließen, nicht mal Fotos. Aus vier Lebens­läufen knüpft Vicente Valero einen tief berührenden und poetischen ­Familienroman, der an Sebalds »Die Ausgewanderten« denken lässt und der doch ganz für sich steht. Valero erzählt von Menschen seiner Heimat Ibiza, die die Insel verließen und die, selbst wenn sie heimkehrten, Fremde blieben, weil sie den Hauch einer weiten, anderen Welt tief in sich eingesogen hatten. Es sind Soldaten, Sonderlinge, Tänzer, Spieler. Verlorene Söhne, die ein Stück ­unbegreifliche Vergangenheit hinterließen.

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